Das Zukunftszentrum Brandenburg unterstützt branchenübergreifend Brandenburger Betriebe bei aktuellen Herausforderungen des digitalen, demografischen oder ökologischen Wandels und begleitet bedarfsspezifisch mit kostenlosen Beratungs- und Lernangeboten. Doch wie genau sieht unsere alltägliche Arbeit aus? Wie kommen wir mit den Betrieben in Kontakt? Und wie läuft so ein Unterstützungsprozess ab? Wir waren im Gespräch mit Sebastian, Berater im Zukunftszentrum Brandenburg, und haben Antworten auf diese Fragen erhalten. Viel Freude beim Lesen!

Hallo Sebastian, du bist Berater bei uns im Zukunftszentrum Brandenburg. Bevor du uns einen Einblick in den Beratungsalltag bei uns am Zukunftszentrum gibst, möchten wir gerne mehr über dich erfahren. Stell dich doch gerne erst einmal kurz vor.

Sebastian: Mein Name ist Sebastian und ich habe Politikwissenschaften studiert. Mein Bachelor Studium habe ich in Rostock und meinen Masterabschluss ich in Bonn absolviert. Bereits während des Studiums habe ich mich mit den Themen der Digitalisierung auseinandergesetzt und angefangen, bei einem Start-Up zu arbeiten, welches Projekttage an Schulen zu diesem Thema durchführt.

Sebastian Richter

Als gebürtiger Brandenburger bin ich froh, nun mit dem Projekt Zukunftszentrum wieder in meiner alten Heimat unterwegs zu sein und meine Familie und Freunde in der Nähe zu haben. An den Wochenenden findet man mich aber auf den Bolzplätzen in der Hauptstadt im Wettstreit um die Freizeitliga-Krone.

Danke Sebastian. Erzähle uns doch gerne, seit wann du im Zukunftszentrum tätig bist und was deine Aufgaben als Berater ausmachen.

Sebastian: Ich bin seit mittlerweile 3 Jahren beim Zukunftszentrum Brandenburg und hauptsächlich in die Beratung und Qualifizierung von Unternehmen und ihren Beschäftigten eingebunden. Hier setze ich mich viel mit den Themen der Teamentwicklung, Vielfalt und Zusammenarbeit in der digitalen sowie analogen Arbeitswelt auseinander. Vor allem die Themen rund um die verschiedenen Generationen im Betrieb werden in letzter Zeit oft von Betrieben nachgefragt, weshalb ich aktuell insbesondere zu den verschiedenen Aspekten der Generationsvielfalt im Betrieb unterwegs bin, Vorträge halte und Unternehmen dazu berate bzw. qualifiziere.

Für die Betriebe, die uns bisher noch nicht kennen: Wie können wir als Zukunftszentrum Brandenburg Unternehmen bei ihren Herausforderungen und Veränderungsvorhaben unterstützen?

Sebastian: Wie bereits erwähnt haben wir im Zukunftszentrum Brandenburg eine sehr breite Themenpalette, um die Betriebe bei den Veränderungen in der Arbeitswelt zu unterstützen. Außerdem kommen wir nicht mit festgelegten Lösungen in die Unternehmen, sondern schauen genau auf die Bedarfe, um daraufhin passgenaue Lösungen zu entwickeln. Das bedeutet, dass wir einerseits im Zuge einer Beratung einen Betrieb langfristig begleiten können, um sie bei den gewünschten Veränderungsprozessen zu unterstützen oder auf der anderen Seite in Form von kürzeren Workshop-Einheiten gezielte Qualifizierungen mit den Beschäftigten im Unternehmen durchführen können. Natürlich darf ich an dieser Stelle nicht vergessen, dass alle unsere Angebote dank Förderung* kostenfrei für die Unternehmen sind. #Werbung 😉

Und wie läuft üblicherweise eine Zusammenarbeit zwischen den Betrieben und uns als Zukunftszentrum Brandenburg aus?

Sebastian: Das ist nicht ganz so einfach zu beantworten, da die Zusammenarbeit meist bei jedem Betrieb ein wenig anders abläuft. Da wir uns immer nach den Bedarfen und Ressourcen der Betriebe richten, kann es vorkommen, dass wir uns in einen intensiven und umfangreichen Austausch mit dem Unternehmen begeben oder als Sparringspartner immer mal wieder über einen längeren Zeitraum mit dem Unternehmen zusammenarbeiten. Meist setzen wir uns zu Beginn mit dem Betrieb zusammen und erstellen gemeinsam einen Fahrplan, um gewünschte Ziele, eine Themen-Priorisierung und einen konkreten Zeitplan abzustimmen. Dadurch gestaltet sich die Zusammenarbeit immer anders und sorgt dafür, dass jeder Fall besonders ist.

Danke dir, dass du uns gezeigt hast, wie wir als Zukunftszentrum Brandenburger Betriebe unterstützen können. Zu guter Letzt interessiert uns noch Folgendes: Was begeistert dich an deiner Arbeit im Zukunftszentrum am meisten? Was bringt dir als Berater die größte Freude?

Sebastian: Die große Themenvielfalt beim Zukunftszentrum sorgt dafür, dass die Arbeit mit den Betrieben immer unterschiedlich und abwechslungsreich abläuft. Durch das Projekt erhalten wir einen tiefen Einblick in die Bedarfe der Betriebe, was uns gestattet, im engen Austausch mit ihnen Lösungen zu entwickeln. Unsere Arbeit findet damit nicht nur am Schreibtisch statt, sondern vor allem in der persönlichen Zusammenarbeit mit den Menschen in den Unternehmen.

Das klingt nach einer tollen und inspirierenden Arbeit. Dann zu guter Letzt folgende Frage an dich Sebastian: Was magst du an Weihnachten am meisten?

Sebastian: Die Zeit zwischen den Feiertagen, wo man sehr gut entspannen kann und die Möglichkeiten hat, viel Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen.

Vielen Dank Sebastian, dass du dir die Zeit genommen und uns einen kleinen Einblick in deine Arbeit als Berater im Zukunftszentrum Brandenburg gegeben hast! 🙂

* Das Projekt „Zukunftszentrum Brandenburg“ wird im Rahmen des Programms „Zukunftszentren“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert sowie vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg aus Mitteln des Landes Brandenburg kofinanziert.

In den letzten Jahren sind Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu entscheidenden Themen geworden, die die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung prägen. Diese beiden Megatrends sind nicht nur unvermeidlich, sondern auch miteinander verknüpft. Die sogenannte “Doppelte Transformation”, oder auch „Zwillingstransformation“, beschreibt den gleichzeitigen Übergang zu einer nachhaltigeren und digitaleren Wirtschaft. Doch was bedeutet das konkret und wie können Unternehmen die Synergien aus der Kombination der Themen nutzen?

Nachhaltigkeit: Mehr als Umweltschutz

Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Die Klimakrise, soziale Ungleichheit und Ressourcenknappheit sind globale Herausforderungen, die auch Unternehmen mittlerweile dazu zwingen, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und nachhaltige Ansätze zu entwickeln. Dabei geht es nicht nur um ökologische Aspekte wie die Reduktion von CO2-Emissionen oder den sparsamen Umgang mit Ressourcen, sondern auch um eine soziale Verantwortung, die Sicherstellung fairer Arbeitsbedingungen, die Förderung einer inklusiven Unternehmenskultur und auch um nachhaltiges, ökonomisches Denken und Handeln.

Digitalisierung: Ein Mittel zur Effizienzsteigerung

Parallel zur Nachhaltigkeit schreitet die Digitalisierung voran. Sie verändert unsere Arbeitsweise, unsere Kommunikation und sogar unsere Lebensweise. Eine erfolgreiche Digitalisierung kann komplexe Problemlösungen, aber auch die tägliche Arbeit vereinfachen, unterstützen und effizienter machen. Ein Beispiel, wie Dienstleistungsbetriebe von der Digitalisierung profitieren können, ist der Einsatz von digitalen Terminbuchungssystemen. Für Betriebe wie Friseursalons, Arztpraxen oder kleine Beratungsfirmen ermöglichen diese Systeme, dass Kund*innen Termine bequem online buchen, verschieben oder stornieren können. Dies reduziert den Verwaltungsaufwand, wodurch Mitarbeiter*innen entlastet und Wartezeiten für Kund*innen minimiert werden. Gleichzeitig bieten diese Systeme oft Kalenderfunktionen, die Doppelbuchungen verhindern und automatisierte Erinnerungen senden, sodass weniger Termine verpasst werden. Nun ist die Frage: Können digitale Tools Unternehmen auch dabei unterstützen, nachhaltiger zu werden?

Die Synergie von Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Das Zusammendenken von Digitalisierung und Nachhaltigkeit wird im Rahmen des europäischen Green New Deals seit einigen Jahren vermehrt diskutiert. Es wird davon ausgegangen, dass Synergieeffekte erzielt und damit beide Themen gemeinsam erfolgreicher vorangetrieben werden können (Hofmann et al., 2023).

Eine kürzlich erschienene Studie zeigt, dass Vorreiterbetriebe in Deutschland den Einsatz von digitalen Technologien als zentrales Werkzeug zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen betrachten. So können beispielsweise intelligente Prozesse die Umweltauswirkungen einer Lieferkette nachverfolgen oder auch intern Hinweise geben, wo Mitarbeiter*innen oder Umwelt zu stark belastet werden. Zudem können auf unterschiedliche Weisen Einsparungen erzielt werden, wie zum Beispiel durch den Verzicht von Dienstreisen oder Fahrtwegen, durch den Einsatz von Videokonferenzen oder einer digital gesteuerten Haustechnik (Daheim et al., 2023). Abbildung 1 zeigt die größten Potentiale, die Betriebe laut des aktuellen nachhaltig.digital Monitors sehen.

Aber: Digitalisierung ist nicht per se nachhaltig

Digitalisierung allein führt jedoch nicht zwingend zu mehr Nachhaltigkeit. Digitale Technologien tragen schon aufgrund des Ressourceneinsatzes bei ihrer Herstellung, der Verwendung und der Entsorgung zu negativen Umweltauswirkungen bei. Außerdem können sich auch indirekte Effekte durch die Anwendung der Technologien einstellen. Konsum- oder Produktionsgewohnheiten können sich verändern, welche sich auch auf andere Bereiche positiv oder negativ auswirken (Bieser et al., 2020). Beispielsweise fördert die Umstellung auf ein papierloses Büro das Verhalten, weniger zu drucken (positiver indirekter Effekt). Gleichzeitig kann es aber dazu führen, dass mehr Dokumente digital erstellt und gespeichert werden, was zusätzliche Serverleistung beansprucht (negativer indirekter Effekt). Daher sollte der Einsatz von Digitalisierung zur Förderung von Nachhaltigkeit von Beginn an kritisch mitgedacht und ganzheitlich angegangen werden.

Unser Fazit

Die doppelte Transformation ist ein komplexer, aber notwendiger Prozess. Wer Digitalisierung und Nachhaltigkeit erfolgreich kombiniert, hat nicht nur die Chance, seine Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, sondern kann auch als Vorreiter für eine nachhaltigere Wirtschaftsweise dienen.

Quellen:

Bieser, J., Hintemann, R., Beucker, S., Schramm, S., & Hilty, L. (2020). Klimaschutz durch digitale Technologien – Chancen und Risiken. Bitkom e. V. https://www.bitkom.org/sites/main/files/2020-05/2020-05_bitkom_klimastudie_digitalisierung.pdf

Daheim, C., Jöster-Morisse, C., Rampacher, J., Wintermann, O., & Wintermann, B. (2023). Unternehmen und Nachhaltigkeit: Zur Rolle von Digitalisierung und Unternehmenskultur – Einblicke in Praxis und Perspektiven von Unternehmen des Mittelstands in Deutschland. Bertelsmann Stiftung. https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/unternehmen-und-nachhaltigkeit-zur-rolle-von-digitalisierung-und-unternehmenskultur-einblicke-in-praxis-und-perspektiven-von-unternehmen-des-mittelstands-in-deutschland

Hofmann, J., Ricci, C., Kleinewefers, C., & Laurenzano, A. (2023). Doppelte Transformation: Metastudie – Synopse des aktuellen Forschungsstandes. Bertelsmann Stiftung. https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/doppelte-transformation

Quaing, J. (2023). DBU nachhaltig.digital Monitor 2022 – Twin Transition im Blick. Deutsche Bundesstiftung Umwelt. https://www.dbu.de/app/uploads/webdbunachhaltig-digital-2022-2.pdf

Nach einer Sommerpause findet auch ab August 2024 wieder unser regelmäßiges Veranstaltungsformat „Zukunftsdonnerstag“ statt. Der Zukunftsdonnerstag ist ein interaktives Angebot zu spezifischen Themen rund um den digitalen, demografischen und ökologischen Wandel. Alle zwei Wochen informieren wir in einer 1-stündigen Online-Veranstaltung über zukunftsweisende Themen für Ihre Arbeit im Unternehmen.

Hier finden Sie alle Themen und Termine für unsere Zukunftsdonnerstage von August bis Dezember 2024 im Überblick:

29.08. 14:00 – 15:00 Uhr – Mitarbeitergesundheit neu gedacht – mit Exoskeletten effektiver und nachhaltiger arbeiten
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12.09. 15:00 – 16:00 Uhr – KI mitbestimmt!
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26.09. 09:00 – 10:00 Uhr – Vielfalt fördern & Zusammenhalt im Betrieb stärken
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10.10. 14:00 – 15:00 Uhr – Arbeitnehmersuche? Online-Sichtbarkeit für den Handwerksbetrieb
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24.10. 15:00 – 16:00 Uhr – Erfolgreiches Personalrecruiting: Talente gewinnen mit Social Media
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07.11. 14:00 – 15:00 Uhr – Im Visier der Hacker
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21.11. 08:30 – 09:30 Uhr – Ein Blick zurück für einen erfolgreichen Ausblick
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05.12. 09:00 – 10:00 Uhr – Moderne Führung – vom Kontrolletti zum Coach
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Für Sie, Ihre Kolleg*innen oder unterwegs – Das Programm „Zukunftsdonnerstag August bis Dezember 2024“ als Übersicht und Download

Die Nutzung von digitalen Lernformaten stellt andere Anforderungen an Lernende als traditionelle Lernformate wie Schulungen oder Seminare. Bei diesen sind Ort, Zeit und Inhalt festgelegt; Lernende nehmen teil, aber übernehmen nur bedingt Verantwortung für das Lernen. Selbst die Lernziele sind definiert und das erworbene Wissen wird zu gegebener Zeit abgeprüft. Digitales Lernen hingegen kann von den Lernenden selbst gesteuert werden und findet häufig allein vor einem digitalen Endgerät statt. Lernende sollten damit vertraut sein, aber auch den Umgang mit digitalen Informationen (zum Beispiel bei Internetrecherchen) und deren Bewertung sowie Formen der digitalen Zusammenarbeit beherrschen. Ansätze, die den digitalen Austausch unter Lernenden nutzen, sollten das soziale Lernen in einer Gruppe fördern. Sie stellen aber auch Anforderungen an die Kompetenzen zur digitalgestützten Kommunikation, um beispielsweise Missverständnisse zu vermeiden (Gramß et al., 2020).

Individuelle Voraussetzungen

Das digitale Lernen bringt also per se Anforderungen an die individuelle Medienkompetenz beziehungsweise digitale Kompetenz mit sich. Sind diese Kompetenzen nicht gut ausgeprägt, kann allein die Handhabung von Geräten und Software zur Hürde werden. Auch darüber hinaus stellt das flexible, digitale Lernen vielfältige Anforderungen an die Selbstorganisation: Wann und wo möchte man lernen? Wie viel Zeit kann man aufbringen? Was lernt man? Womit fängt man an?
Die selbstgesteuerte Umsetzung (Lernmanagement) geht also schon mit vielen Aspekten einher, die anders als bei traditionellen, fremdgesteuerten Lernformate wie Seminaren nicht vorgegeben sind. Den eigenen Lernprozess zu reflektieren, sich Hürden bewusst zu machen und hilfreiche Unterstützung wie Rituale zu schaffen, ist für viele Lernende neu. Auch dass man sich zunächst selbst fragt, welche Inhalte man lernen möchte, eigene Bedarfe reflektiert und damit gezielt das lernt, was einen beispielsweise die eigenen Arbeitsaufgaben anders oder besser bewältigen lässt, findet oft nicht statt.
Es braucht außerdem Wissen über eigene Präferenzen, also darüber, wie man selbst am besten lernt, was die eigene Motivation fördert, mit dem Lernen zu beginnen, und wie man in schwierigen Phasen durchhält (Graf et al., 2016; Gramß & Pillath, 2023). Über diese grundlegenden differenzierten Lernkompetenzen verfügen viele Lernende kaum.

Organisationale Voraussetzungen

Neben individuellen Voraussetzungen für das Lernen sind auch im Unternehmen Rahmenbedingungen notwendig. Dies beginnt schon bei der Einführung von neuen digitalen Lernformaten, gilt aber in ähnlicher Weise auch für andere Lernansätze. So sollte klar sein, wie sich das digitale Lernangebot in die Strategie des Unternehmens einfügt. Erwartungen an Beschäftigte, Ziele des Unternehmens sowie Möglichkeiten der Integration des Lernens in den Arbeitsalltag sollten klar und offen kommuniziert werden. Zudem bietet sich gerade für den Anfang und sowie bei Beschäftigten, die eher weniger Zugang zum Lernen haben, eine Lernbegleitung an, um möglichen Hürden und Schwierigkeiten entgegenzuwirken. Mit geeigneten Instrumenten können vorab Kompetenzen der Lernenden festgestellt und gegebenenfalls gezielt gefördert werden. Auch Führungskräfte können dabei unterstützen. Möglichkeiten des Ausprobierens neuer Tools und digitaler Geräte sowie neuer Lernformate fördern die Akzeptanz und schaffen Raum zum Kennenlernen. Dabei empfiehlt es sich, an Alltagserfahrungen der Lernenden anzuknüpfen und den Transfer in den Arbeits- und Lernkontext zu fördern.

Damit einher gehen unter Umständen auch neue Anforderungen an die Personalentwicklung und Führungskräfte, die einerseits die Beschäftigten beim Lernen begleiten und unterstützen und andererseits die Rahmenbedingungen für das Lernen im Unternehmen schaffen. So kann gemeinsam im Unternehmen eine Lernkultur entwickelt werden, damit sich Lernen und Weiterbildung als elementare und selbstverständliche Teile der Arbeit im Unternehmen etablieren. Dabei gehen individuelle und organisationale Voraussetzungen Hand in Hand, um eine tragfähige Lernkultur im Unternehmen zu schaffen.

Quellen:

Graf, N., Gramß, D. & Heister, M. (2016). Gebrauchsanweisung fürs lebenslange Lernen. Düsseldorf: Vodafone
Stiftung Deutschland.

Gramß, D., Pillath, P. & Holland-Cunz, A. (2020). Lernen im digitalen Wandel – Ängste abbauen und digitale Kompetenzen von Beschäftigten fördern. In M. Harwardt et al. (Hrsg.), Führen und Managen in der digitalen Transformation: Trends, Best Practices und Herausforderungen (S. 183-199). Wiesbaden: Springer.

Gramß, D. & Pillath, P. (2023). Digitales Lernen ist kein Selbstläufer – individuelle und organisationale Voraussetzungen für digitales Lernen. In M. Harwardt et al. (Hrsg.), Lernen im Zeitalter der Digitalisierung (S. 41-50). Wiesbaden: Springer.

mit digitalen Lernformaten zum Erfolg

Was Unternehmen bei digitalen Lernformaten bedenken sollten (Teil 1)

Lernen und Weiterbildung sind in der heutigen Arbeitswelt elementar. Doch wie finden Beschäftigte einen Einstieg? Dafür eignen sich vor allem niederschwellige Ansätze, die man gut mit digitalen Lernformaten umsetzen kann. Gezielt lassen sich so auch Beschäftigte mit einem niedrigeren Bildungsniveau ansprechen. Damit aber die Einführung von digitalem Lernen in einem Unternehmen gelingt, braucht es eine Gesamtstrategie.

Digitales Lernen als Chance

Die großen Themen der Arbeitswelt wie Fachkräftemangel, digitale und ökologische Transformation, neue Technologien und künstliche Intelligenz treiben Beschäftigte und Unternehmen um. Diese Veränderungen wirken sich auf vielerlei Arbeitstätigkeiten aus. Routinetätigkeiten können beispielsweise von Technologien übernommen werden, neue digitale Tools halten Einzug in die tägliche Arbeit. Auch Prozesse und Abläufe ändern sich. Arbeitsplätze sind also im Wandel. Dies fordert verschiedenste neue Kompetenzen von Beschäftigten in Unternehmen, während andere Kompetenzen gleichzeitig an Bedeutung verlieren. Ähnliches gilt für fachliches Wissen. Konkret heißt das zum Beispiel, dass ein Kfz-Mechaniker sein fachliches Know-how zur Reparatur eines Verbrennerfahrzeugs nur eingeschränkt auf ein E-Fahrzeug anwenden kann. Die Mobilitätswende wirkt sich also zunehmend auf diese Arbeitstätigkeit aus und macht Lernen und Weiterbildung unabdingbar, damit der Beruf auch zukünftig ausgeübt werden kann. Deshalb gilt es, frühzeitig Lernen und Weiterbildung in den Fokus zu nehmen und damit den Aufbau von Wissen und Kompetenzen zu fördern.

Lernen und Weiterbildung sind also von zentraler Bedeutung, wenn es darum geht, sich an neue Anforderungen und Gegebenheiten am Arbeitsplatz anzupassen. Doch gerade in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) fehlen oft personelle und finanzielle Ressourcen für eine systematische und strategische Weiterbildung, um wettbewerbsfähig zu bleiben und einer veränderten Arbeitswelt gerecht zu werden. Auch können klassische Weiterbildungsangebote wie eine umfangreiche externe Präsenzschulung aufgrund der knappen Personalressourcen oft nicht wahrgenommen werden oder treffen gegebenenfalls nicht den spezifischen Bedarf von Unternehmen und Beschäftigten. Zudem sehen manche Beschäftigte nicht die Notwendigkeit für Weiterbildung beziehungsweise haben nur wenig Zugang zum Lernen. Gerade Menschen, die ein geringeres Bildungsniveau und gegebenenfalls auch negative Bildungserfahrungen haben, nehmen seltener an Weiterbildungen teil (BMBF, 2022). Hoch qualifizierte Beschäftigte nutzen hingegen deutlich mehr Weiterbildungen. Hier gilt oft noch das Matthäus-Prinzip: Wer hat, dem wird gegeben. Um dies zu überwinden, kann digitales Lernen ein Ansatz sein.

Digital, vielfältig, erfolgreich?

Neue digitale Lernformate sollen Beschäftigte möglichst niedrigschwellig für Lernen und Weiterbildung aufschließen. Mittlerweile findet sich eine Vielzahl von Formaten wie E-Learning, Blended Learning, Webinare, Virtual Reality, Augmented Reality oder Kl-basiertes Lernen. Digitales Lernen kann somit sehr vielfältig gestaltet werden. Ob spielerische Elemente wie Gamification oder Quiz oder auch eigene Plattformen für digitales Lernen – die Vielfalt der digitalen Formate, die multimedialen Möglichkeiten und die interaktive Gestaltung können sich förderlich auf das Lernen auswirken und die Freude daran stärken. Damit ist es auch möglich, gezielt Angebote für Beschäftigte zu schaffen, die weniger Bezug zum Lernen haben. Kurze spielerische Lernangebote bieten einen niedrigschwelligen Zugang zum Lernen und machen neugierig auf Neues. Digital kann Lernen zudem orts- und zeitunabhängig ermöglicht werden, ganz nach Bedarf, um Lernen flexibel in den Arbeitsalltag zu integrieren.

Damit jedoch alle Vorteile neuer, digitaler Lernformate zum Tragen kommen, müssen die grundlegenden Kompetenzen sichergestellt werden. Es gilt also, neben den technischen Rahmenbedingungen sowohl auf der organisationalen als auch auf der individuellen Ebene die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen. Die Ziele, die mit dem digitalen Lernen im Unternehmen erreicht werden sollen, müssen klar sein. Individuelle Lernkompetenzen und digitale Kompetenzen der Beschäftigten sind ebenso Voraussetzung. Zudem braucht es eine Gesamtstrategie, wie das digitale Lernen im Unternehmen eingesetzt und etabliert werden soll. Dabei zahlt insbesondere die Beteiligung der Beschäftigten im gesamten Prozess auf eine gemeinsame Lernkultur im Unternehmen ein (Gramß & Pillath, 2023).

Welche Rahmenbedingungen es auf organisationaler sowie individueller Ebene braucht, um digitale Lernformate erfolgreich im Unternehmen zu etablieren, können Sie bald in unserem zweiten Teil von „Was Unternehmen bei digitalen Lernformaten bedenken sollten“ hier auf unserem Blogpost nachlesen.

Fortsetzung folgt…

Quellen:

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Hrsg.). (2022), Weiterbildungsverhalten in Deutschland2020.
Ergebnisse des Adult Education Survey – AES-Trendbericht. Berlin. Verfügbar unter: www.bmbf.de/SharedDocs/Publikationen/de/bmbf/l/31690_AES-Trendbericht_2020.pdf

Gramß, D. & Pillath, P. (2023). Digitales Lernen ist kein Selbstläufer – individuelle und organisationale Voraussetzungen für digitales Lernen. In M. Harwardt et al. (Hrsg.), Lernen im Zeitalter der Digitalisierung (S. 41-50). Wiesbaden: Springer.

Am 12. Mai wird jährlich der Internationale Tag der Pflege begangen. Dieser Tag erinnert daran, dass Pflegefachpersonen für das Gesundheits- und Pflegewesen unverzichtbar sind, denn sie sind oft maßgeblich daran beteiligt, dass Menschen genesen oder pflegerisch betreut werden. Die Pflege eines Menschen ist eine herausfordernde und fachlich anspruchsvolle Aufgabe. Dieser Aufgabe widmen sich in Deutschland etwa 1,7 Millionen Personen beruflich. Sie spielen damit eine zentrale Rolle in der Pflegearbeit. Das ändert sich auch in der Zukunft der Pflege nicht.

Digitalisierung in der Pflege = Zeitgewinn?

Wie fast alle unserer Lebensbereiche wird auch Pflegearbeit zukünftig mehr durch Digitalisierung geprägt sein – gesetzliche Rahmenbedingungen machen eine weitere Digitalisierung der Pflege nötig und möglich. Doch wie kommt das zusammen: Zukunft, Pflege und Digitalisierung? Oft ist davon die Rede, dass der Einsatz von Digitalisierung in der Pflege einen Zeitgewinn für Pflegefachpersonen bringen kann. Zeit, die sie dann in der Versorgung von Pflegeempfangenden einsetzen können. In unserem letzten Zukunftsgespräch haben wir diese These mit verschiedenen Vertretern aus Wissenschaft und Praxis sowie aus Angehörigensicht diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass der Einsatz von digitalen Anwendungen wohl durchdacht und auch abgewogen werden sollte, in welchen Bereichen digitalisiert werden kann, ohne dass es zu einem Verlust von Wertschätzung, Mitmenschlichkeit und Empathie kommt. Werte, die das Herzstück pflegerischer Arbeit sind.

3 Blickwinkel auf die Zukunft der Pflege

Wie also kann der Einsatz von Digitalisierung oder Robotik im pflegerischen Kontext gestaltet werden? Dazu nahmen wir aus unserem Zukunftsgespräch 3 Erkenntnisse mit:

  • Pflege ist eine nicht ersetzbare menschliche Fähigkeit
  • Digitalisierung kann Pflege unterstützen
  • Ein sinnvoller Einsatz von Digitalisierung fällt nicht vom Himmel, sondern muss gestaltet werden

Wichtig ist, den Menschen ins Zentrum zu stellen und Reflexionsräume zu schaffen, die Raum bieten fürs Innehalten und die Selbstvergewisserung: Wie wollen wir den (digitalen) Wandel gestalten? Was macht eine zukünftige Pflegearbeit aus und was darf ihr auf keinen Fall fehlen? Ebenso wichtig ist, Möglichkeiten des Experimentierens zu schaffen und Digitalisierung erlebbar zu machen, wie zum Beispiel in unserem Angebot „Escape Room“. So können Hemmschwellen ab- und neue Kompetenzen im Umgang mit Digitalisierung aufgebaut werden.

Arbeit zusammen gestalten

Die weitere Digitalisierung in der Pflege kann als Chance begriffen werden für eine Gestaltbarkeit des Wandels, denn in der Pflege gehen digitale Weiterentwicklungen auch immer mit Auswirkungen auf diejenigen einher, die sie einsetzen sollen. Dabei muss es nicht immer der eine große Schritt sein, um den Herausforderungen zu begegnen und den Wandel zu gestalten. Gerade bei oft knappen zeitlichen und personellen Ressourcen in der Pflege kann schon die kleinteilige, fortgesetzte Auseinandersetzung mit der Thematik helfen. Auch eine erste Orientierung kann viel bewirken.

Mit unserem niedrigschwelligen Angebot bieten wir ihnen eine bedarfsgerechte Beratung. Dank des modularen Aufbaus, bringen wir Sie und Ihr Unternehmen auch bei knappen Ressourcen in kleinen Schritten der Digitalisierung näher. Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie weitere Fragen zu unserem Angebot haben oder ein konkreter Beratungsbedarf vorliegt.

Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie auch hier

Vom Escape Room zum Arbeitsalltag

Wie Gamification die Umsetzung von Veränderungen erleichtert

Spielerisches Lernen und neues Entdecken ist nicht nur Kindern vorbehalten, sondern kann auch für die Arbeitswelt genutzt werden. Gerade Digitalisierung bringt für viele Beschäftigte große Veränderungen und damit auch oft Unsicherheiten mit sich: Neue Tools müssen erlernt werden und vertraute Abläufe verändern sich hin zu digital-unterstützen Prozessen. Obwohl im Alltag schon viel Digitales genutzt wird, gibt es dennoch Hürden und Berührungsängste bei Beschäftigten. Um diese abzubauen und Offenheit für Neues zu schaffen, braucht es alternative Formate, die Themen auf kreative Art und Weise aufgreifen. Eine Möglichkeit hierfür ist der Gamification-Ansatz. Dieser nutzt spielerische Elemente, um Themen kennenzulernen, zu erschließen und neue Dinge auszuprobieren. Hier setzt der Escape Room des Zukunftszentrums Brandenburg an.

Escape Room

Im Sinne des Gamification-Formats bieten wir einen Escape Room an, in dem Teams spielerisch digitale Medien und Geräte ausprobieren können und gemeinsam Aufgaben lösen. Im Escape-Room-Szenario sollen sie ihre Kompetenzen für die Zukunft unter Beweis stellen. Der spielerische Ansatz bietet einen geschützten Raum, um Neues auszuprobieren und voneinander zulernen. Die Aufgaben setzen an Themen des Alltags an wie digitale Navigation und Übersetzung fremder Sprachen. Dabei werden nicht nur digitale Elemente wie Apps, Smartphones und Tablets genutzt, sondern auch analoge Hinweise zur Aufgabenlösung (z.B. durch Gegenstände im Raum) versteckt. So haben auch Teilnehmende, die wenig Erfahrung mit digitalen Medien haben, die Möglichkeit, sich auch durch Suchen im Raum aktiv in die Aufgaben einzubringen. Dies ermöglicht die Beteiligung aller Teammitglieder und stärkt das gemeinsame Lernen.

In anschließenden Reflexionsprozessen über die Zusammenarbeit, die Kommunikation und den erlebten Umgang mit den unterschiedlichen digitalen Medien und Geräten werden Bezüge zum Arbeitsalltag hergestellt und diskutiert.

Einsatzmöglichkeiten des Escape Rooms

Eingesetzt wird unser Escape Room in Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Vor allem Bereiche, die bisher noch wenig Berührung mit Digitalisierung hatten – beispielsweise Pflegetätigkeiten – profitieren von diesem Ansatz. Der Escape Room ist ein mobiles Angebot, das heißt er kann vor Ort im Unternehmen durchgeführt werden. Benötigt wird lediglich ein Raum mit Tisch und Stühlen. Alle Materialien für die Aufgaben sowie ablenkende Deko werden in einem Koffer von uns mitgebracht. So entsteht ein umfassendes Spielerlebnis.

Die Erfahrung aus der Praxis zeigt, dass der niedrigschwellige Einstieg ein bewährtes Aufschlussformat für kleine weiterführende Lernangebote ist. Denn gerade am Beginn von Veränderungsprozessen bestehen häufig Hemmschwellen, z.B. gegenüber „dem Digitalen“. Hier lohnt der Einsatz eines solchen spielerischen Formates. Das Feedback zeigt, Beschäftigte nehmen den Escape Room sehr positiv wahr. Er schafft ein besonderes Teamerlebnis, fördert offene Kommunikation und die Neugier zum Entdecken. Das sind wichtige Voraussetzungen für Veränderungsprozesse im Unternehmen.  

Auch der nachhaltige Effekt der Erfahrungen aus dem Escape Room ist nicht zu unterschätzen. Beispielsweise kennen die meisten Beschäftigten die Regeln zur Erstellung von Passwörtern. Wenn aber Beschäftigte selbst mit vermeintlich geringen digitalen Kompetenzen das Passwort einer fiktiven Person herausfinden können, hat dies eine nachhaltige Wirkung. Damit ersetzt das spielerische Format zwar keine spezifischen Lernangebote, aber ergänzt diese und sensibilisiert für solche Themen.

Wir haben einen Veranstaltungstipp für Sie: Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz lädt zur Online-Veranstaltung „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung“ am Dienstag, dem 30. April 2024, von 11:30 Uhr bis 13:00 Uhr ein.


Die Online-Veranstaltung bietet interessierten Betrieben die Möglichkeit, sich zur praktischen Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung, die eine gesetzliche Verpflichtung aus dem Arbeitsschutzgesetz darstellt, zu informieren und auszutauschen. Sie richtet sich an Führungskräfte und Verantwortliche in kleinen und mittelgroßen Betrieben aus Brandenburg und Berlin, die an Hilfestellungen zur Ermittlung von psychischer Belastung in ihrem Betrieb interessiert sind oder nach der Ermittlung geeignete Maßnahmen umsetzen möchten.

Freuen Sie sich auf folgende Themen:

  • Vorgehensweise bei der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung mit den Schwerpunkten:
  • geeignete Methoden und Hilfsmittel für kleine und mittelgroße Betriebe
    und Erfahrungswerte zu deren Umsetzung
  • Maßnahmenableitung und -umsetzung mit Praxisbeispielen
  • Erfahrungsberichte aus der Praxis
  • Austausch und Diskussion

Referierende:

  • Dr. Melanie Göllner, Referentin für Arbeitspsychologie der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG)
  • Martin Prüße, Referent der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM)

Anmeldung:

Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet über die Online-Plattform BigBlueButton statt. Zur Anmeldung für die Online-Veranstaltung senden Sie bitte eine E-Mail bis zum 23. April 2024 mit Ihrem Namen, der Bezeichnung des Betriebes sowie der Mailadresse an das Postfach: MSGIV-Referat15@MSGIV.Brandenburg.de. Im Nachgang der Anmeldung erhalten Sie eine E-Mail mit den Zugangslink zur Online-Veranstaltung.

Nach einer Winterpause findet auch in 2024 wieder unser regelmäßiges Veranstaltungsformat „Zukunftsdonnerstag“ statt. Der Zukunftsdonnerstag ist ein interaktives Angebot zu spezifischen Themen rund um den digitalen, demografischen und ökologischen Wandel. Alle zwei Wochen informieren wir in einer 1-stündigen Online-Veranstaltung über zukunftsweisende Themen für Ihre Arbeit im Unternehmen.

Hier finden Sie alle Themen und Termine für unsere Zukunftsdonnerstage von März bis Juli 2024 im Überblick:

07.03. 12:00 – 13:00 Uhr – Nachhaltig wirtschaften, aktiv beteiligen: Mitarbeitende als Schlüssel zum Erfolg
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21.03. 16:00 – 17:00 Uhr – Azubi Generation Z wanted: Wie kann die Persona-Methode bei der Ansprache für potenzielle Azubi unterstützen?
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04.04. 15:00 – 16:00 Uhr – Wie lassen sich KI-Tools wie ChatGPT für die Betriebsratsarbeit nutzen?
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18.04. 15:00 – 16:00 Uhr – 5 Tipps für erfolgreiches Personalrecruiting mit Social Media
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02.05. 14:00 – 15:00 Uhr – Den Fokus im Handwerk behalten – Kundenkommunikation automatisieren mit KI-Tools wie Chat-GPT
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16.05. 14:00 – 15:00 Uhr – Was ist maschinelles Lernen? KI und maschinelles Lernen einfach erklärt!
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30.05. 14:00 – 15:00 Uhr – 4-Tage Woche? Flexible Arbeitszeiten? Geht im Handwerk nicht – oder doch?
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13.06. 10:00 – 11:00 Uhr – Veränderungsprozesse im Unternehmen: Verborgene Potenziale der Mitarbeiter entdecken?
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27.06. 10:00 – 11:00 Uhr – Pflege digital? Aber sicher! Spielerische Zugänge zur IT-Sicherheit in der Pflege
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11.07. 09:00 – 10:00 Uhr – „Wer sich wohlfühlt, bleibt“ – Fachkräftesicherung durch ein gesundes Betriebsklima
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Für Sie, Ihre Kolleg*innen oder unterwegs – Die Programmplanung „Zukunftsdonnerstag März bis Juli 2024“ als Übersicht und Download!

Nachhaltigkeit ist heutzutage in aller Munde und macht auch vor kleinen und mittelständischen Betrieben keinen Halt. Doch was bedeutet nachhaltiges Wirtschaften überhaupt und welche Rolle spielt es für das Handwerk? In diesem Beitrag möchten wir Sie kurz und prägnant darüber aufklären und Ihnen zeigen, welche Vorteile Sie daraus ziehen können, wenn Sie jetzt auf den Zug aufspringen.

Mit Nachhaltigkeit verbinden viele zunächst Sprit sparen, weniger Papier drucken oder sich eine PV-Anlage aufs Dach zu installieren. Nachhaltiges Wirtschaften tangiert jedoch alle Lebensbereiche, auch die der Handwerksbetriebe und ihrer Mitarbeitenden. Insofern findet jeder Betrieb einen Bereich im täglichen Handeln, bei dem Stellschrauben für nachhaltigere Arbeits- und Lebensweisen justiert werden können.

Denn: Würden alle Staaten der Welt in der Art und Weise mit seinen Ressourcen haushalten wie die Bundesrepublik, benötigte die Menschheit statistisch 1,7 Erden pro Jahr, um halbwegs nachhaltig wirtschaften zu können.

Geschichte des Nachhaltigen Wirtschaftens

Hans Carl von Carlowitz (1645-1714) prägte sinngemäß die Aussage, dass man nur so viel Holz dem Walde entnehmen dürfe, wie durch planmäßige Aufforstung nachwachsen kann.

Foto von Noah Buscher auf Unsplash

Dadurch entstand bereits im 18. Jahrhundert die erste Definition von „nachhaltigem Wirtschaften“. Global betrachtet wurde dieses Grundprinzip seit dem aufkommenden Industriezeitalter jedoch zunehmend missachtet – es werden heute noch mehr Ressourcen verbraucht, als nachwachsen können.

Die Vereinten Nationen, ein zwischenstaatlicher Zusammenschluss von immerhin 193 Ländern, haben im Jahr 2015 die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung beschlossen. Diese umfassen nicht nur Bereiche der Ökologie und der sozialen Nachhaltigkeit, sondern betrachten auch sehr viele Aspekte des unternehmerischen Handels, unter anderem sind, bezogen auf das Handwerk, folgende zu nennen:

  • Gesundheit und Wohlergehen für die Kolleginnen und Kollegen
  • Hochwertige Bildung, mit Blick auf die Karriereleiter im Handwerk
  • Menschenwürdige – gesunde – Arbeit und Wirtschaftswachstum
  • Nachhaltiger Konsum und Produktion, als Handwerksbetrieb ist man regional stark vertreten
  • Maßnahmen zum Klimaschutz, wie die konkrete Umsetzung der Energiewende in Deutschland oder
  • Industrie, Innovation und Infrastruktur, deren Ausbau nicht ohne das Handwerk funktioniert

Die Rolle des Handwerks

Ob Kreislaufwirtschaft, die Installation von Systemen zur Nutzung regenerativer Energien, der Ausbau für die Infrastruktur der Wasserversorgung, die Realisierung ortsnaher Versorgung mit qualitativ hochwertigen Gesundheitsdienstleistungen, die Nahrungsmittelproduktion oder das Ermöglichen von sozialen Aufstiegschancen in der handwerklichen Karriereleiter, das Handwerk ist in vielen der benannten Ziele bereits vertreten. Als Branche, in der Modernisierung, Sanierung und Regionalisierung auf der traditionellen Tagesordnung steht, bestehen darüber hinaus große Nachhaltigkeitspotenziale, zum Beispiel durch die Nutzung von digitalen Hilfsmitteln.

Nachhaltigkeit & Digitalisierung zusammen denken – Ideen für Handwerksbetriebe

Neben der verstärkten Anwendung von digitalen Systemen zur Arbeitsorganisation oder Baustellendokumentation und schnellen Austauschwegen zwischen Büro und Baustelle/Werkstatt, gibt es eine Vielzahl einfacher und handhabbarer Möglichkeiten, um Arbeitserleichterungen und Ressourceneinsparungen zu erzielen. Hier reichen die Anwendungsmöglichkeiten direkt bis auf die Baustelle, wenn es beispielweise darum geht, Gebäude- oder Raumaufmaße mittels Laserscan zügig per digitalem Format ins Büro weiterzuleiten.

Wer seine eigenen Anstrengungen in den Bereichen der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit imagefördernd nutzt und aktiv seine Nachhaltigkeitsbestrebungen in die Öffentlichkeit stellt, wirkt attraktiver auf potenzielle Kunden und auf mögliche Fachkräfte und Auszubildende. Nie zuvor waren die thematischen Inhalte der Nachhaltigkeitsbereiche gesellschaftlich so stark im Fokus. Nutzen Sie diese Chance, starten Sie in den digitalen und ökologischen Wandel und werben Sie im zweiten Schritt aktiv mit ihrem nachhaltig agierenden Betrieb.

Unser Angebot

Das Team vom Zukunftszentrum Brandenburg bei der Handwerkskammer Potsdam unterstützt Sie gerne bei der Umsetzung Ihrer Projekte.